Zukunftsvision
Die Strategie „BfG 2030“ ist veröffentlicht. Die BfG skizziert damit ihre Vision zum Zustand der Bundeswasserstraßen und der Gewässersysteme der Zukunft. Wichtiger noch: Mit welchen wissenschaftlichen Leistungen will die BfG als Ressortforschungseinrichtung daran mitwirken, diese Vorstellungen zu verwirklichen?
Als Ressortforschungseinrichtung des Bundes vereinen wir Forschungsstärke mit Anwendungsbezug. Wir sind Schrittmacher gewässerkundlichen Wissens für die Politikberatung und zugleich verankert im operativen Geschäft der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Auf dieser Grundlage trägt unsere hoch motivierte Belegschaft durch ihre Beratungsleistungen maßgeblich dazu bei, dass wesentliche Fortschritte bei der umweltgerechten Entwicklung der Gewässersysteme und der verlässlichen Nutzung der Bundeswasserstraßen erzielt werden.
„Umweltbezogenes und integratives Denken waren schon immer Teil unserer „DNA“. Mit der Strategie „BfG 2030“ sind wir klar auf Kurs und fokussieren unser Wirken auf die gesellschafts-politischen und wissenschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahre“, sagt die Leiterin, Dr. Birgit Esser.
„Die Strategie BfG 2030 zeigt, dass wir die drängendsten Fragen unserer Zeit mit unseren wissenschaftlichen Leistungen in Beratung und Forschung angehen. Davon profitieren die Adressaten in den Ressorts, das operative Management der Bundeswasserstraßen und anderer Verkehrsträger sowie die wasserwirtschaftliche Praxis allgemein.”
Gesellschaftliche und wissenschaftliche Phänomene setzen den Rahmen
Die Auswirkungen des Klimawandels, der Rückgang der Artenvielfalt, der Eintrag von Spurenstoffen und eine zunehmend in die Jahre gekommene Verkehrsinfrastruktur – Herausforderungen an den Bundeswasserstraßen betreffen viele Menschen. Gleichzeitig haben sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen u. a. vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und eines weiter steigenden Umweltbewusstseins weiterentwickelt.
Die BfG orientiert ihre strategischen Ziele an neun Phänomenen. Sie sind jeweils durch besondere gesellschaftliche und wissenschaftliche Herausforderungen und Rahmensetzungen charakterisiert. Die Phänomene sind damit die Leitplanken, an denen sich unser Handeln bis zum Jahr 2030 orientiert. Für jedes dieser Phänomene hat die BfG jeweils eine eigenständige Vision und ihre Mission auf dem Weg dorthin formuliert, untersetzt durch strategische Ziele.
Exemplarisch die Vision zum Phänomen „Gewässerökosysteme im Anthropozän“: Im Zentrum aller Planungen steht die Lebensraumfunktion für Tiere und Pflanzen sowie die menschliche Nutzung der Gewässersysteme einschließlich ihrer Einzugsgebiete in Einklang zu bringen. Wir sehen es daher u. a. als unsere Mission, den menschlichen Einfluss auf die Gewässerökosysteme aufzuzeigen und zu bewerten und darauf aufbauend Entwicklungspotenziale und Handlungsoptionen zu erarbeiten. Dafür bedienen wir uns innovativer Methoden und Langzeitanalysen.
Ein weiteres Beispiel: Der Klimawandel stellt die Menschheit in zunehmendem Maße vor erhebliche Herausforderungen. Es ist unsere Mission, die Auswirkungen des Klimawandels und die Zunahme von Extremereignissen auf die Gewässersysteme zu verstehen und relevante Änderungen der Systemeigenschaften und -zustände der Gewässer und anderer Wasserkreislaufkomponenten zu erkennen. Wir erarbeiten hiermit die Basis für eine präventive und nachhaltige Anpassung an den Klimawandel und die Bewältigung von Klimafolgen. Sie wird für Entscheidungen in Bund und Ländern verwendet.
In weiteren Phänomenen widmen wir uns dem zunehmenden Eintrag von Spurenstoffen in Gewässer, dem Rückgang der Vielfalt der Arten und Ökosysteme und deren genetischer Vielfalt sowie der zunehmend überalternden Verkehrsinfrastruktur.
Nichts ist so beständig wie der Wandel
Aber nicht nur unser „Arbeitsgegenstand“ selbst ist im Wandel. Auch die gesellschaftlichen, technischen und ökonomischen Randbedingungen sind im Fluss. So adressieren wir in unserer Strategie auch die Veränderungen in unserer Arbeitswelt, das steigende Umweltbewusstsein, den Wandel in Transport und Warenverkehr sowie die Digitalisierung nahezu aller Lebens- und wissenschaftlichen Arbeitsbereiche.
Ausgehend von der Strategie entstand bereits das jüngst veröffentlichte Forschungs- und Entwicklungskonzept. Klar ist auch, dass wir unsere strategischen Ziele nur im Verbund mit unseren Partnern in Wissenschaft und Praxis erreichen können.
Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, wie die BfG dazu beitragen will, eine resiliente, umweltgerechte, möglichst naturnahe und gleichzeitig leistungsfähige Entwicklung der Bundeswasserstraßen für unterschiedliche gesellschaftliche Funktionen wie Verkehr, Wasserwirtschaft sowie Freizeit und Erholung zu gestalten, steht unsere Strategie hier zum Download bereit.