„Die BfG ist ein wichtiger Partner für uns.“
Noch vor meinem Amtsantritt im März 2022 habe ich mich über das Studienangebot der Hochschule Koblenz informiert. Dabei bin ich auf eine Pressemitteilung der Hochschule Koblenz gestoßen, in der die sehr gute Unterstützung der BfG im Bereich Gewässerkunde erläutert wird.
Im Wintersemester 23/24 startet der gemeinsame Bachelorstudiengang „Gewässerkunde und Wasserwirtschaft“ von Uni, Hochschule und BfG. Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile für die Studierenden durch die Beteiligung der Bundesanstalt?
Die BfG ist für uns die Institution in Deutschland, mit der sich der neue Studiengang „Gewässerkunde und Wasserwirtschaft“ ganz anwendungsorientiert umsetzen lässt. Durch die Kooperation der BfG mit Universität und Hochschule wird den Studierenden der Bezug zur Praxis in einer Institution des Bundes von Beginn an vermittelt und die vielfältigen Arbeitsgebiete der BfG aufgezeigt.
“Durch Studienarbeiten und Praxisprojekte in Zusammenarbeit mit der BfG bekommen die Studierenden einen vertieften Einblick in die Aufgaben der BfG und werden so gezielt an die BfG als mögliche künftige Arbeitgeberin herangeführt.”
Der Tag der Hydrologie im März 2016 war noch vor meiner Zeit als Präsident der Hochschule. Aus der Sicht der Kollegen wurde mit diesem Tag ein Grundstein für eine intensivere Zusammenarbeit gelegt, die jetzt in dem gemeinsamen Studiengang „Gewässerkunde und Wasserwirtschaft“ ihren Niederschlag gefunden hat.
Was verbindet Hochschule Koblenz und BfG fachlich? Welche Kooperationen und Projekte wünschen Sie sich für die Zukunft?
Sowohl die Hochschule als auch die BfG befassen sich mit dem weiten Spektrum des Themengebietes „Wasser“, wobei hier die Hochschule den ingenieurmäßigen Part und die BfG den wissenschaftlichen Part übernehmen wird. Insbesondere durch die sehr gute Ausstattung der Labore der BfG, die unsere Wasserbaulabore sinnvoll ergänzen, können hier künftig Projekte im Bereich der angewandten Forschung für die Oberflächengewässer, aber auch für das Grundwasser gemeinsam ausgeführt werden. Zum Beispiel sieht man dies bereits im Zusammenhang mit der Klimafolgenanpassung. Hier konnte ein nachhaltigerer Umgang mit dem Niederschlagswasser im Siedlungsraum erzielt werden. Daher ist die BfG auch in Zusammenhang mit dem Kompetenznetzwerk für den Wiederaufbau ein wichtiger Partner für uns.
Der Studiengang orientiert sich an den derzeitigen und kommenden Herausforderungen für die Ressource Wasser durch z. B. Sturzfluten, Hochwasservorsorge oder Niedrigwasserperioden. Wie können Hochschule und BfG darüber hinaus gemeinsam zur Lösung beitragen?
Angesichts der immer häufiger auftretenden Wasserextreme in der Zukunft wird es wichtig sein, das Niederschlagswasser im urbanen aber auch im Außenbereich zurückzuhalten und auf kurzem Weg dem Grundwasser zuzuführen. Dabei ist insbesondere die Qualität des infiltrierten Wassers, aber auch die Langzeitwirkung von Versickerungsmaßnahmen auf das Mikroklima zu beobachten. Hier kann die BfG durch entsprechende Laborkapazitäten unsere Planungen im Bereich des Ingenieurwesens begleiten.
Noch eine persönliche Frage: Welchen Wunsch würden Sie der Bundesanstalt für Gewässerkunde zu ihrem 75. Geburtstag gerne erfüllen, egal ob realistisch oder unrealistisch?
Der BfG sollten zusätzliche unbefristete Stellen für eine dauerhafte Kontinuität der Forschungen im Zusammenhang mit der Klimafolgenentwicklung zugewiesen und zusätzliche Ausstattungen im Laborbereich aber auch für die Untersuchungen vor Ort zur Verfügung gestellt werden. Zudem wünsche ich unserer Kooperation, dass die benötigten Stiftungsprofessuren im Haushalt 2024 verankert werden.
Die Fragen stellte das Team der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der BfG.